Die Vorarlberger Region
"am Kumma" hat
MMag. Dr. Peter Vogler eingeladen, auf der Versammlung der Gemeindemandatare das Hauptreferat zu halten. Unter dem Titel "Trend zur Optimierung des Eigennutzes - regionale Kooperation als Gegenentwurf" entwickelte der Unternehmens- und Kommunikationsberater seine Gedanken zum langfristigen Nutzen von Coopetition - auch auf Gemeindeebene.
Hier ein Kurzauszug aus dem Referat:
Das rein ökonomische Denken und Handeln ist weiter auf dem Vormarsch und kolonialisiert alle Lebensbereiche. Dabei wird vernünftiges Denken und Handeln mit Optimierung und Effizienz gleich gesetzt. Unternehmen sind in dieser Denkwelt dann vernünftig, wenn sie ihren Gewinn maximieren; der Einzelne oder eine Gruppe ebenso nur dann, wenn sie das Maximum ihres eigenen Nutzens anstreben.
Diese alleinige Orientierung am puren Eigennutz des Einzelnen oder von Gruppen hat Dr. Peter Vogler in seiner Forschungsarbeit über ethische Grundfragen in der heutigen Unternehmenswelt untersucht. Er kam unter anderem zum Schluss, dass wir mehr berücksichtigen sollten als rein betriebswirtschaftliche Kennzahlen, wollen wir rationale und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.
Dieses „Mehr“ sind vor allem 1. Grundprinzipien der gegenseitigen Anerkennung von fundamentalen Ansprüchen aller Menschen und 2. die Grundprinzipien von Verantwortung für unser Handeln. Beides sind notwendige Grundvoraussetzungen für langfristig erfolgreiche Kooperation, was eigentlich heißt, seine eigenen Wünsche willentlich zugunsten von legitimen Ansprüchen Anderer zu begrenzen.
Kooperationen sind also ein geeigneter Gegenentwurf zu rein ökonomischem Denken und Handeln; regionale Kooperationen umso mehr, als hier die Prinzipien des „ehrbaren Kaufmanns oder Bürgers“ noch gelten, da jeder jeden kennt und kaum etwas vertuscht werden kann. Sie sind zudem auch deshalb weiterhin unverzichtbar, weil wir als Einzelne oder Gruppen dauerhaft nicht überlebensfähig sind.